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Die Rolle der Biotechnologie im Kampf gegen den Klimawandel: Eine Frage der Politik?

Kann die Biotechnologie, inklusive Grüne Gentechnik, einen Beitrag zur Bekämpfung des Klimawandels leisten? Angst vor Diskreditierung lässt die befürwortende Mehrheit schweigen, vermutet eine neue Studie.

Ernährung (Symbolbild)
Bild: Valery Evlakhov, stock.adobe.com

Eine neue Studie mit Schweizer Beteiligung hat Vertreter wichtiger Anspruchsgruppen weltweit befragt. Die Resultate zeigen, dass die Mehrheit glaubt, dass die Biotechnologie in der Landwirtschaft und Industrie wichtige Beiträge im Kampf gegen den Klimawandel leisten kann. Nur wenige Befragte stritten dies radikal ab. Interessanterweise waren das die Vertreter grosser Nichtregierungsorganisationen, die als führende Meinungsbildner in dieser Debatte eingestuft wurden.

Die Bevölkerung hat generell grosses Vertrauen in diese Gruppen. Die Autoren vermuten, dass das Protential der Biotechnologie deswegen kaum in öffentlichen Debatten aufgegriffen wird: Wer sich öffentlich dafür ausspricht, riskiert diskreditiert zu werden. Die Studie kommt zu einem aus wissenschaftlicher Sicht höchst ernüchterndem Schluss: Ob die Biotechnologie im Kampf gegen den Klimawandel eingesetzt wird, hängt in erster Linie von der Politik ab und nicht von den Forschungsresultaten zum Potential der Biotechnologie.

Aerni et al. (2015) The role of biotechnology in combating climate change: A question of politics? Science and Public Policy, doi: 10.1093/scipol/scv014 (Artikel frei zugänglich)

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