Eine Physikerin gestaltet die Welt der Patente
Wer als Patentanwalt oder -anwältin arbeiten möchte, braucht einen technischen Studienabschluss. In dem Beruf ist nämlich hauptsächlich naturwissenschaftlicher Sachverstand gefragt, wie das Beispiel von Martina Nieswand zeigt: Sie studierte theoretische Physik, bevor sie zu einer grossen Ostschweizer Patentanwaltskanzlei kam.
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Wenn Unternehmen ein innovatives Verfahren oder Produkt kommerziell verwerten wollen, melden sie ein Patent an: Mit dem Patent wird ihre Erfindung geschützt, darf also von anderen Firmen nicht (oder nur gegen finanzielle Entschädigung) genutzt werden. Patente sind für eine innovationsgetriebene Wirtschaft unentbehrlich: Im letzten Jahr wurden von Schweizer Firmen beim Eidgenössischen Institut für Geistiges Eigentum (IGE) in Bern gegen 1500 Patente angemeldet – und weitere 9000 beim Europäischen Patentamt in München.
Eigentum in der ganzen Schweiz schützen
Melden Unternehmen Patente an, nehmen sie in der Regel die Unterstützung von Patentanwältinnen und -anwälten in Anspruch. Diese verfügen über die technische und juristische Expertise, um Patentanmeldungen und verwandte Dienstleistungen rund um das geistige Eigentum – wie Markenanmeldungen, Designanmeldungen oder Lizenzverträge – professionell umzusetzen. Martina Nieswand arbeitet als Patentanwältin bei der ‘Hepp Wenger Ryffel AG’ in Wil (Kanton St. Gallen). Die Kanzlei hat 30 Mitarbeitende, darunter zehn Patentanwältinnen und Patentanwälte, die beim Schweizer und beim Europäischen Patentamt zugelassen sind.
Ein Traumberuf
Martina Nieswand wuchs als Tochter eines Ingenieurs in Solingen (Nordrhein-Westfalen) auf. Sie studierte in Düsseldorf und Konstanz Physik und spezialisierte sich in theoretischer Festkörperphysik. Für die Doktorarbeit untersuchte sie Ordnungs-Unordnungsübergänge auf Gittern. Nach der Promotion absolvierte Martina Nieswand ein Fernstudium ‘Medizinische Physik und Technik’ an der Universität Kaiserslautern, bevor sie bei einem Medizintechnik-Unternehmen anheuerte. «In dieser Firma bin ich zu den Patenten gekommen», erzählt Martina Nieswand. «Das Thema liess mich nicht mehr los, und so wurde ich Patentanwältin in einer Kanzlei. Es ist mein Traumberuf.»
Martina Nieswand lebt in Konstanz. Gemeinsam mit ihrem Mann, ebenfalls ausgebildeter Physiker, hat sie drei erwachsene Kinder und eine Enkelin. In der Freizeit singt sie im Chor, spielt im Posaunenchor, wandert und treibt Wassersport.
Autor: Benedikt Vogel
Einige persönliche Fragen an Martina Nieswand
Wo möchten Sie leben?
Am Wasser
Welche Fehler entschuldigen Sie am ehesten?
Diejenigen, die ich auch selber mache
Ihre liebsten RomanheldInnen?
Pippi Langstrumpf
Ihr Lieblingskomponist?
Johann Sebastian Bach
Ihre Lieblingsbeschäftigung?
Lesen und dabei Schokolade essen
Wer oder was hätten Sie gerne sein mögen?
Eine gute Musikerin
Was schätzen Sie bei Ihren Freunden am meisten?
Spontanität
Was wäre für Sie das größte Unglück?
selbst Verschuldetes
Ihre Lieblingsfarbe?
Blau
Ihre Lieblingsblume?
Ranunkel
Ihre Lieblingsschriftstellerin
Juli Zeh
Was verabscheuen Sie am meisten?
Gehässigkeit
Welche natürliche Gabe möchten Sie besitzen?
Gute körperliche Koordinationsfähigkeit
Ihr Motto:
„Et kütt, wie et kütt“